Titelsammler bei den Schützen


Ungezählte Titel und Hunderte von Urkunden für Medaillenplätze bei den Gaumeisterschaften, zahllose Titelgewinne auf Bezirksebene, ja sogar schon sechs Bayerische Meister und als absolute Krönung eine deutsche Meisterschaft verzeichnete die Schützenabteilung seit ihrer Gründung am 3. Dezember 1977. Der an diesen stolzen Erfolgen maßgeblich beteiligte Nachwuchstrainer Franz Völk hat anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Abteilung die wahrlich imponierende Erfolgsbilanz der Sommeracher Schützen akribisch zusammengestellt: Demnach trugen sich allein die Luftpistolenschützen Brigitte Schwarz und Benno Then mehr als 50mal in die Siegerlisten bei den Gautitelkämpfen ein, die mit Kreismeisterschaften in anderen Sportarten zu vergleichen sind. 16 Nachwuchsschützen, nämlich Martina Blaß, Michael Dinkel, Kerstin Engert, Anna Then, Julia Then, Steffen Then, Tobias Völk, Markus Weickert, Andreas Zang, Martin Zang und Michael Zang, errangen – zum Teil mehrmals – zweite und dritte Plätze bei den Bayerischen Meisterschaften. Sechs jugendliche Mitglieder der Abteilung, nämlich Otmar Molitor, Martin Münch, Markus Then, Dominik Völk, Tobias Völk und Thomas Zang, kamen im Wettbewerb mit Kleinkaliberwaffen, die in Sommerach nicht geschossen werden können, für andere Vereine bei den Bayerischen Titelkämpfen auf das Siegertreppchen.
Fünf junge Sommeracher wurden für die Schützenabteilung sogar bereits bayerischer Einzel-Meister und sammelten dabei sechs Titel, nämlich Adriane Kaupert, Stefanie Ringelmann, Nicole Scheckenbach, Markus Weickert und Michael Zang. 2004 holte die Junioren-Mannschaft in der Disziplin Laufende Scheibe 10 m in der Besetzung Andreas Dinkel, Julian Sauer und Philipp Fiala ebenfalls den bayerischen Meistertitel.

Als einziger Schütze aus dem Sommeracher Talentschuppen schaffte Otmar Molitor den Sprung ins Nationalteam, wo er die Farben Deutschlands auch im Ausland vertreten durfte. Für den absoluten Höhepunkt in der außergewöhnlichen Erfolgsbilanz der Schützenabteilung sorgte freilich die erst 13jährige Adriane Kaupert im Spätsommer 2004. Bei den deutschen Meisterschaften auf der Olympia-Schießanlage in München-Hochbrück sicherte sie sich in der Schülerklasse weiblich ebenfalls in der Disziplin Laufende Scheibe 10 m völlig überraschend den deutschen Titel, nachdem sie zuvor bei den Gautitelkämpfen „nur“ auf Rang 2 und bei Bezirksmeisterschaften ebenso wie bei den Bayerischen auf Rang 3 gelandet war. Vereinskameradin Anna Then komplettierte den Sommeracher Erfolg bei der gleichen Veranstaltung noch mit dem hervorragenden fünften Platz.
Zur Belohnung für ihre grandiose Leistung durfte sich Adriane Kaupert dann auch bei einem eigens für sie anberaumten Termin sogar ins Goldene Buch der Gemeinde Sommerach eintragen.

Vor allem in den Anfangsjahren der Abteilung ließ besonders die 1. Luftpistolenmannschaft aufhorchen, die bald schon in der Bezirksliga kräftig mitmischte. Von den ersten 40 Wettkämpfen verlor dieses Quartett in der Stammbesetzung mit Franz Völk, Bertram Weickert, Karl-Heinz Weltner und Benno Then lediglich zwei. Die erste Niederlage setzte es kurioserweise ausgerechnet gegen die eigene zweite Garnitur. Nach über zwei Jahren folgte dann im Dezember 1981 bei der Ausscheidung um die Teilnahme am Landesrundenendkampf gegen Mömlingen und Bad Neustadt die zweite Niederlage überhaupt und gleichzeitig die erste Auswärtsniederlage.

Die beschriebene Titelflut hätten sich die Gründungsmitglieder im Jahre 1977 nicht träumen lassen. Auf Anhieb fanden sich bei der Gründungsversammlung immerhin 60 Eintrittswillige, die Norbert Molitor zum 1. Schützenmeister kürten. Der rührige „Multifunktionär“ hatte dieses Amt bis 1989 inne, ehe ihn Horst Pfennig in der Leitung ablöste, der seitdem regelmäßig in dieser Position bestätigt wurde. Im Jahre 2003 zählte die Abteilung 63 Mitglieder.

Im Sportheimkeller installierten die Schützen schon bald eine Anlage, die den Bedürfnissen des Sportbetriebs für Gewehr- und Pistolenschießen genügte. Der benachbarte Schützenraum bot zudem die Gewähr, dass man auch im punkto Geselligkeit ins Schwarze treffen konnte. Im Januar 1979 wurden bereits sechs Gewehr- und zwei Pistolenmannschaften für die Rundenwettkämpfe aufgestellt. Ein Jahr später waren es sogar zehn Teams, die für Sommerach antraten.

Einen besonderen Höhepunkt bescherte das DJK-Bundessportfest im Mai 1995 in Ingolstadt. Mit nur sechs Startern war das Sommeracher Kontingent dort gegen starke Konkurrenz angetreten, und doch heimst man 30 Prozent der zu vergebenden Auszeichnungen ein. Erste Plätze von Thomas Nöttling, der bemerkenswerte 282 Ringe mit dem Luftgewehr erzielte, sowie von Benno Then, der in der Luftpistolenwertung 279 Ringen glänzte, stachen dabei besonders hervor. Im Mai 1989 gab es beim DJK-Bundessportfest in Dortmund sogar vier Bundessieger in den Sommeracher Reihen.

Zu regelrechten „Titelhamsterern“ entwickelten sich in der Folgezeit vor allem die Nachwuchstalente Thomas Nöttling und Otmar Molitor. Letzterer holte sich im Juli 1987 mit 588 Ringen den Titel des bayerischen Jugendmeisters im Luftgewehr-Dreistellungskampf. Beide schlossen sich dann freilich der sportlichen Perspektive wegen anderen Vereinen an, bei denen sie bessere Trainings- und Wettkampfbedingungen vorfanden.

 

Schützenkönige


Ein Höhepunkt des Schützenjahres ist in ununterbrochener Tradition seit 1978 die Proklamation des Schützenkönigs und des Jugendschützenkönigs, die zuvor im Königsschießen ermittelt wurden. Unter musikalischer Begleitung der Blaskapelle werden dabei zunächst die Vorjahres-Schützenmajestäten aufgesucht, um von ihnen die Königsscheibe abzuholen, ehe es zum Haus des neuen Schützenkönigs geht, bei dem anschließend eine zünftige Feier abläuft.

Immerhin zehnmal kam damit in der bislang 27 jährigen Tradition des Königsschießens auch das „schwache Geschlecht“ zu Titelehren.
In den Anfangsjahren wurde zusätzlich auch alljährlich ein Bürgerschießen ausgerichtet. Da der Zuspruch aber mit der Zeit spürbar nachließ, nahmen die Verantwortlichen dies nach der letzen Auflage im Jahre 1988 zum Anlass, das Bürgerschießen künftig nicht mehr anzubieten.

Nach dem Boom der Anfangszeit hat die Begeisterung für den Schießsport bei der älteren Generation im Sommerach etwas nachgelassen, eine Entwicklung, die auch in den anderen Abteilungen zu beobachten ist. Gegenwärtig hat die Schützenabteilung noch fünf Teams für die Rundenwettkämpfe gemeldet. Nach wie vor ist die 1. Luftpistolenmannschaft, die in der 1. Gauliga schießt, das am höchsten eingestufte Quartett.

Eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit, die vor allem auf das Konto von Trainer Franz Völk geht, sorgt allerdings dafür, dass die Schützenabteilung auch heute noch immer wieder außergewöhnliche Talente hervorbringt, die Jahr für Jahr auch auf überregionaler Ebene aufhorchen lassen. Wie bereits erwähnt, ragten in den letzten Jahren hierbei insgesamt sechs bayerische Titel, eine deutsche Meisterschaft sowie mehrer Platzierungen unter den „Top Ten“ bei den deutschen Titelkämpfen heraus.

Dem Schützenmeister Horst Pfennig stehen in der aktuellen Führungsriege Benno Then als zweiter Schützenmeister, Annemarie Schäffer als Schatzmeisterin, Brigitte Schwarz als Schriftführerin, Günter Seitz als Jugendleiter, Monika Karg als Damenleiterein und Gertrud Pfennig als Sportleiterin zur Seite.