Erstgründung:


Es ist kein leichtes Unterfangen, einen Rückblick auf die Geschichte des Sommeracher Sportvereins zu erstellen. Vor allem die Suche nach Quellen aus der „Gründerzeit“ gestaltet sich äußerst schwierig, da die erste Vereinschronik verloren gegangen ist. Alte Zeitungsausschnitte sowie Aussagen von Beteiligten, die der Verfasser schon 1971 in seiner Eigenschaft als Vereinsschriftführer anlässlich einer Jubiläumsfeier befragte, konnten wenigstens etwas Licht in das Dunkel der ersten Jahre bringen.

Bereits im Jahre 1923 gab es demnach in Sommerach fußballbegeisterte junge Männer die sich zu einer Mannschaft formierten und sich den klangvollen Namen „FC Viktoria Sommerach“ zulegten. Dieser FC war jedoch keinem Verband angeschlossen und konnte deshalb lediglich Freundschaftsspiele austragen.

Auf Drängen der Aktiven und unter Mitwirkung des Katholischen Burschenvereins wurde 1928 diesem provisorischen Zustand ein Ende gesetzt. Der spätere 1. Vorsitzende Michael Straßberger ergriff dabei die Initiative und berief eine Gründungsversammlung ein, auf der beschlossen wurde, dem DJK-Verband beizutreten. Entsprechende Belege darüber existieren beim DJK-Bundesverband noch heute. Deshalb darf auch das Jahr 1928 als offizielles Geburtsdatum des Sommeracher Sportvereins gelten. Erst 1982 besann man sich bei den Verantwortlichen des heutigen SV-DJK übrigens wieder auf diese Wurzeln des Vereins und führt seitdem auf Antrag des damaligen 1. Vorsitzenden Wolfgang Pohl auch die amtliche Vereinsbezeichnung „SV DJK Sommerach 1928 e.V.“ Diese späte Erkenntnis ist auch die Ursache dafür, dass zwar 1978 kein 50jähriges Jubiläum begangen wurde, dafür aber 1988 das 60jährige und 1998 das 70jährige Bestehen zum Anlass für eine Jubiläumsfeier genommen wurde.

Wer Fußball spielen will, braucht natürlich auch ein Sportgelände. Auch hier war der Burschenverein als Initiator des späteren Sportvereins um eine Lösung nicht verlegen.
Man wandte sich nämlich an die Gemeinde, die sich diesem Anliegen nicht verschloss. Laut Gemeinderatsbeschluss vom 7.09.1929 erhielt der Burschenverein von den gemeindeeigenen Pachtgrundstücken am Mainwasen eine Fläche von 110 Meter Länge und 70 Meter Breite als Sportplatz zugewiesen. Allerdings musste der Burschenverein mit den Vorpächtern selbst zwecks Entschädigung verhandeln, falls der Platz vor Abernten der Felder genutzt werden sollte. Ebenso hatte sich der Verein zu verpflichten, die Instandsetzung des Platzes sowie das Versetzen des dort befindlichen elektrischen Mastes zu übernehmen.

 

Erste sportliche Bewährungsproben


Nachdem sich der neu gegründete Sportverein dem DJK-Verband angeschlossen hatte, ergaben damit auch automatisch die sportlichen Konkurrenten. Der DJK-Verband umfasste 1928 in Franken drei Bezirke mit je einer Spielgruppe, nämlich Aschaffenburg, Würzburg und Schweinfurt. Die Gruppensieger ermittelten am Ende der Spielrunde untereinander den Gaumeister. Die DJK Sommerach spielte, solange sie bestand, eine hervorragende Rolle im Bezirk Würzburg, wo sich die KGV Würzburg als Dauerrivale entpuppte. Daneben beteiligte sich noch Bergtheim, Estenfeld, Ochsenfurt und Münsterschwarzach in dieser Gruppe. Fast jedes Spieljahr war geprägt vom Zweikampf zwischen Würzburg und Sommerach, doch am Ende hatten meist die Mannen aus der Stadt knapp die Nase vorne. 1932 allerdings wurde die DJK Sommerach Gruppensieger und qualifizierte sich damit für die Endrunde um die Gaumeisterschaft. Beim ersten Spiel um diesen Titel triumphierten die Sommeracher in Aschaffenburg gegen die DJK Aufwärts Aschaffenburg-Damm gleich 7:1. Allerdings ging das Endspiel dann gegen die DJK Eltmann verloren.

In Freundschaftsspielen maßen sich die Unterlegenen Sommeracher danach noch zweimal mit dem Gaumeister und zogen sich dabei mehr als achtbar aus der Affäre. Nach einer denkbar knappen 5:6-Heimniederlage gelang in Eltmann mit einem 6:1-Auwärtssieg eine überaus beeindruckende und viel beachtete Revanche.
Überhaupt schien es damals viel torreichere Spiele als heute gegeben zu haben. So wurde als Rekordergebnis ein 14:1-Sieg gegen Estenfeld verzeichnet. Besonders beliebte Zielscheibe scheint für die Sommeracher „Scharfschützen“ neben dem Estenfelder Gehäuse auch das Rimparer Tor gewesen zu sein, denn gegen diesen Verein sind ebenfalls Schützenfeste von 12:0 und 9:0 überliefert. Auch auf diversen Pokalturnieren konnten die Sommeracher Kicker mit überzeugenden Leistungen glänzen. Erste Plätze sind zum Beispiel von den Turnieren in Unterspiesheim, Wipfeld und Gernach belegt.

Als markante Spielerpersönlichkeiten jener Zeit sind der Halblinke Dr. Pfannenmüller, Rechtsaußen Philipp Then, Tormann Franz Röckelein und Mittelläufer Hans Karg hervorzuheben. Dem Sommeracher Keeper Röckelein wurden in Zahlreichen Zeitungsausschnitten ausgezeichnete Leistungen, bisweilen sogar „Tollkühnheit“ bescheinigt. So nimmt es nicht Wunder, dass er auch in die Bezirksauswahl berufen wurde. Diese Ehre widerfuhr gleich sechsmal dem langjährigen Spielführer Hans Karg, der einen überragenden Mittelläufer abgegeben haben soll. Wenn den Zeugnissen aus jenen Jahren Glauben geschenkt werden kann, war er der unbestrittene Chef der Abwehr, der souverän seine Mitspieler dirigiert. Gefürchtet waren auch seine knallharten Freistöße.

Nicht vergessen seien auch die übrigen Akteure der ersten DJK-Mannschaft, von denen mancher später sein Leben auf den Schlachtfeldern des 2. Weltkrieg lassen musste. Das Sommeracher Trikot trugen neben den bereits genannten Spielern auch Matthäus Röckelein, Max Welzel, Michael Gräfner, Josef Gräfner, Georg Blos, Otmar Weidinger, Max Strobel, Hugo Zobel, Anton Kestler, Franz Blaß, Edmund Strobel und Valentin Kestler. Diese Liste kann keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit erheben, was angesichts der dürftigen Quellenlage allerdings ein verzeihliches Manko ist.- Neben der 1. Mannschaft gab es auch schon bei der DJK Sommerach eine Reserveelf sowie vor allem eine Jungendmannschaft, die sich recht achtbar schlug.

 

Auch der Pfarrer engagierte sich


An der Euphorie und den Erfolgen der Anfangsjahre war natürlich auch die tatkräftige Vereinsführung maßgeblich beteiligt. Als „Väter“ des Sommeracher Fußball-Höhenflugs darf ohne Zweifel ein bemerkenswertes „Tandem“ bezeichnet werden, nämlich Pfarrer August Falkenstein, seines Zeichens Präses, kurzzeitig sogar Vorsitzender, sowie Michael Straßberger, der zeitweise neben der Leitung der Sommeracher DJK auch noch das Amt des Bezirksvorsitzenden bekleidete. Erstaunliches berichteten die Zeitzeugen darüber, wie tatkräftig sich gerader der Sommeracher Pfarrer für die Belange des Sportvereins engagierte. Selbstverständlich war er bei allen Versammlungen zugegen; es ist sogar verbürgt, dass er die Mannschaft nicht nur bei den Heimspielen moralisch unterstützte, sondern Sie auch zu den Auswärtsspielen begleitete. Auch die Sommeracher Lehrer zogen mit am gleichen Strang, denn Hauptlehrer Max Weigand und Lehrer Richard Schiffer übernahmen seinerzeit das Training, natürlich ohne dafür Honorar einzustreichen. Weitere Funktionäre der DJK Sommerach in der Anfangszeit waren Georg Angermeier als Kassier sowie Adam Engert bzw. Johann Lussert als Schriftführer. Für die Spielerbetreuung zeichnete schließlich Matthäus Röckelein als Spielleiter verantwortlich.

Erwähnung verdienen auch die damaligen Vereins-„Tarife“. So betrug der Monatsbeitrag für aktive Mitglieder 20 Pfennige, für passive gar nur 10 Pfennige. Von den Zuschauern wurden pro Spiel 30 Pfennige Eintritt kassiert.

Als Kuriosum am Rande sei noch eine Episode aus der damailigen Zeit berichtet. Als die Sommeracher bei der Fahrt zum Auswärtsspiel in Rimpar eine Autopanne hatten und deshalb mit großer Verspätung am Spielort eintrafen, einigten sich beide Vereine friedlich auf zweimal 35 Minuten Spielzeit. Das Match endete übrigens mit 1:1, ein Ergebnis, das die Zeitung damals zur Schlagzeile „Schwarzer Tag für Sommerach“ veranlasste. Beinahe unglaublich klingen auch die Berichte über die Zuschauerzahlen bei den Begegnungen der DJK Sommerach. Die stets heiß umkämpften Nachbarderbys mit der DJK Münsterschwarzach verfolgten beispielsweise in der Regel mehr als 400 Schaulustige, eine Zahl, von der die heutigen Kicker nur träumen können.

Bedingt durch zahlreiche Ausfälle, namentlich durch das Einrücken zum SA-Sturm, gab es 1933 die ersten Auflösungserscheinungen. Den Rest besorgte die nationalsozialistische Regierung mit ihrem Verbot der DJK, weil diese ja ein katholischer Verein war. Damit teilte die DJK Sommerach dieses Los mit dem Katholischen Burschenverein, den das gleiche Schicksal nicht viel später ereilte. So endete schon 1934 nach nur sechs Jahren das erste Kapitel des Sommeracher Sportvereins.

 

Neuanfang


Nach zwölfjähriger Zwangspause wurde im Jahre 1946 der Fußballverein wieder zum Leben erweckt, diesmal unter dem Namen FC Sommerach. Der Verein schloss sich nun dem BLSV (Bayerischer Landessportverband) an. Die Gründungsmitglieder waren (in alphabetischer Reihenfolge): Ernst Baumann, Otto Baumann, Franz Blaß, Lorenz Dinkel, Alois Engert, Robert Graber, Alois Gräfner, Alfred Heinlein, Arthur Heinlein, Wilhelm Heinlein, Alois Jakob, Hans Karg, Ewald Karl, Willi Karl, Adam Klühr, Fritz Oestreicher, Valentin Oestreicher, Rudi Razym, Franz Ring, Michael Sauer, Franz Schnaubelt, Hans Stöcklein, Max Strobel, Philipp Then, Franz Weickert, Eberhard Wilhelm, Eduard Wilhelm, Adam Zobel, Edmund Zobel und Hugo Zobel.

Adam Klühr vereinigte seinerzeit die Funktionen des 1. Vorsitzenden, Kassiers und Schriftführers auf sich. Daneben kümmerte er sich auch um den Spielbetrieb und fungierte zudem noch als Platzwart und Schiedsrichter. Unterstützt wurde er zunächst von Willi Heinlein, dann von Hans Stöcklein, die zwischen 1946 und 1951 nacheinander das Amt des 2. Vorsitzenden bekleideten. Von 1951 bis 1954 war dann Hans Stöcklein 1., und Adam Klühr 2. Vorsitzender und Schriftführer. 1954 wurde Max Strobel mit der Vereinführung betraut; Stellvertreter wurde diesmal Hans Stöcklein. Von 1949 beis 1954 fand sich Franz Weickert für den Posten des Kassiers bereit, ehe er von Josef Kaupert abgelöst wurde, der gleichzeitig auch die Funktion des Schriftführers versah. Die Neuwahl des Jahres 1955 brachte schließlich die vorerst letzte Vorstandschaft. Josef Kaupert und Alfons Graber wurden in die beiden Spitzenpositionen gewählt. Unter ihre Amtszeit fiel 1957 die Einstellung des Spielbetriebs. Zahlreiche unglückliche Faktoren wirkten dabei zusammen.

Verletzungspech hatte die Truppe arg dezimiert. Doch alle Bemühungen, das verbliebene „Häuflein der Aufrechten“ zusammenzuhalten, schlugen fehl. So schlossen sich die letzen aktiven Spieler den Nachbarvereinen an. Als besonders zugkräftig erwies sich damals der SV Schwarzenau. Fortan existierte der FC Sommerach nur noch auf dem Papier. Um weiterhin den Verbindlichkeiten des Vereins gegenüber dem BLSV nachkommen zu können, reichten die Beiträge der restlichen Mitglieder nicht aus, so dass sogar die Sportkleidung sowie vorhandene Geräte verkauft werden mussten. Letzter wirklicher „Aktiver“ für den FCS war Adam Klühr, der unverdrossen weiter als Schiedsrichter fungierte.
Zeit seines Bestehens spielte der FC Sommerach zwar immer nur in der niedrigsten Klasse „C-Klasse), doch war das Team hier immer in der Spitzengruppe zu finden.

Besonders hoch ging es jeweils in den Lokalderbys mit Stadtschwarzach und Münsterschwarzach her. Weitere Höhepunkte lieferten daneben alljährlich die Pokalturniere in Schwarzenau und Stadtschwarzach. Als geradezu legendärer Spieler jener Tage verdient Torwart Otta Baumann Erwähnung, der noch als Vierzigjähriger zwischen den Pfosten stand. Eine gute Rolle spielten auch Rudi Razym und Eberhard Wilhelm als Verteidiger sowie im Mittelfeld Eduard Wilhelm und Michael Sauer. Aus der Angriffsformation sind Mittelstürmer Wille Karl, die Außenstürmer Willi Heinlein und Ewald Karl sowie Arthur Heinlein, Franz Schnaubelt und Ernst Baumann zu erwähnen.

Neben der 1. Mannschaft existierte auch eine Reserve, in der sich alte Kämpfer auf das „Laufbahnende“ vorbereiteten und junge Nachwuchskräfte sich die ersten Sporen verdienten. Auch eine Jugendmannschaft bestand seinerzeit, in der der Stamm der später so erfolgreichen Truppe heranreifte.

 

Aus dem FC wird der SV Sommerach


Vier Jahre währte die fußballlose Zeit in Sommerach, ehe sich in einigen Spielern, die noch bei anderen Vereinen fußballerische Lorbeeren sammelten bzw. die im sportlichen „Vorruhestand“ verharrten, doch wieder der Lokalpatriotismus bzw. der sportliche Ehrgeiz rührte. Namentlich von Theo Röckelein, Rolf Zobel und Manfred Karl ging 1961 die Initiative aus, in Sommerach wieder eine Fußballmannschaft auf die Beine zu stellen. Mit Anton Wittstadt war bald ein weiterer Mitstreiter gefunden, der sich tatkräftig am Neuaufbau einer Elf beteiligte.

Besonders Max Strobel war es dann, der diese Begeisterung in konkrete Bahnen lenkte. Auch Willi Heinlein und Adam Klühr ließen sich nicht zweimal bitten. Die bei den Nachbarvereinen kickenden Spieler wurden zurückgerufen, der arg verwahrloste Sportplatz vor allem dank Willi Heinlein wieder in bespielbaren Zustand versetzt. Zum wiederholten Male wurde Adam Klühr in das Amt des 1. Vorsitzenden berufen. Daneben bekleidete er acuh wieder die Funktionen des Schriftführers und Kassiers. Wille Heinlein übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden.

In der Verbandsrunde 1961/62 startete der Neuling mit geradezu atemberaubendem Elan. Vier Siege in Serie katapultierten den SV Sommerach – so nannte sich der Verein jetzt – gleich an die Tabellenspitze. Im weitern Verlaut der Runde spitzte sich alles auf einen Zweikampf mit dem VfR Bibergau zu. Das Kopf-an-Kopf-Rennen wurde erst am vorletzten Spieltag entschieden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Bibergau noch einen Punkt Vorsprung vor dem SVS, doch die hoch motivierte Sommeracher Elf konnte in einem unvergessenen und dramatischen Match mit 3:1 beide Punkte aus der „Höhle des Löwen“ entführen.

Damit war bereits im ersten Jahr die Meisterschaft und der Aufstieg in die B-Klasse erreicht. Beteiligt an diesem Erfolg waren die Stammspieler Reinhard Karl, Theo Röckelein, Adelbert Rekoskum, Fred Einwich, Siegfried Karg, Hubert Drescher, Max Engert, Werner Gräfner, Horst Prause, Hans Jakob, Manfred Karl, Günter Wilhelm, Adolf Lutz, Anton Wittstadt, Rolf Zobel, Günther Streit und Franz Weidinger.

Auch beim Start in der B-Klasse Gerolzhofen sorgte der Neuling gleich für Furore, denn im Auftaktspiel gelang in Volkach ein umjubelter Auswärtssieg. Nach wechselvollem Verlauf der Runde hatte sich das Team am Ende einen guten Mittelplatz erkämpft, für einen Aufsteiger eine sehr respektable Leistung.

1963 entriss der Tad dem Verein völlig unerwartet gleich zwei seiner Schützen. Duch tragische Unglücksfälle kamen Willi Heinlein und Max Strobel ums Leben. Aus der dadurch notwendig gewordenen Neuwahl gingen als 1. Vorsitzender wieder einmal Adam Klühr und als sein Stellvertreter Josef Pickel hervor. Als Kassier fungierte Josef Kehl, während Siegfried Pickel den Posten des Schriftführers übernahm.

 

Aufstieg und Abstieg


Das Spieljahr 1963/64 beschert dann den bisherigen Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Vom Start weg zeigte der SV Sommerach mit wenigen Ausnahmen eine sehr konstante Leistung und fand sich stets im Spitzentrio der B-Klasse Gerolzhofen. Härteste Konkurrenten um die Titelvergabe waren der SV Stammheim sowie der VfL Volkach. Durch einen denkwürdigen 4:2-Sieg in Stammheim, bei dem sich Manfred Karl als dreifacher Torschütze auszeichnete, wurde den Hausherren ein dicker Strich durch ihre Meisterschaftsträume gemacht. Nachdem in einer wahren Zitterpartie auch im abschließenden Match Lindach mit 2:1 niedergerungen war, ging der SVS im dritten Jahr seit der Neubelebung des Vereins mit einem Punkt Vorsprung vor Stammhein und zwei Zähler vor Volkach als Meister durchs Ziel. Damit war der erstmaltige Aufstieg in die A-Klasse perfekt. Maßgeblichen Anteil an diesem Triumph hatten die treffsicheren Stürmer Adelbert Rekoskum, Manfred Kar, Theo Röckelein und Günter Wilhelm. Aber auch auf die sattelfeste Abwehr um Keeper Reinhard Karl war Verlass. In der Verteidigung und im Mittelfeld wirkten Rolf Zobel, Anton Wittstadt, Franz Weidinger, Horst Prause, Adolf  Lutz, Walter Forchhammer, Hubert Drescher, Siegfried Karg, Werner Gräfner, Rudi Kaschak und Michael Oestreicher in der Meistermannschaft mit.

So trat Sommerach im Spieljahr 1964/64 in der A-Klasse Schweinfurt an. Nach der Vorrunde herrschte auch hier noch eitel Sonnenschein, denn mit einem ausgeglichenen Punktekonto (12:12) und einem Torverhältnis von 25:27 nahm der Aufsteiger einen scheinbar sicheren Mittelfeldplatz ein. Die herausragenden Resultate waren dabei gleich im Auftaktspiel in Bergrheinfeld ein nach einem 0:3-Rückstand erkämpftes 4:4, ein 3:2-Sieg im prestigeträchtigen Nachbarschaftsduell in Nordheim, ein 3:2 in Schwanfeld und ein 4:1 in Rannungen. Bedingt durch Verletzungen, viel Pech, eine nicht immer glückliche Spielerpolitik und auch eine Portion Unvermögen wurde freilich in der Rückrunde der gesamte Kredit verspielt. Nur noch gegen den Tabellenletzten Rannungen glückte ein Sieg, so dass die Mannschaft am Ende mit 16:32 Punkten doch noch in den sauren Abstiegsapfel beißen musste.

In den folgenden Jahren spielte der SV Sommerach in der B-Klasse Gerolzhofen eine eher untergeordnete Rolle. Ab und zu geisterte sogar das Abstiegsgespenst am Katzenkopf, doch letztlich konnte der Klassenerhalt stets noch gesichert werden.

 

Nachwuchskicker


Im Spieljahr 1963/64 wurde gleichzeitig eine Schüler- und Jugendmannschaft ins Leben gerufen. Beide mussten am Anfang viel Lehrgeld bezahlen, doch schon 1965 verbuchte die Schülermannschaft die Vizemeisterschaft. Der große Wurf glückte den Schülern in der Saison 1966/67, als unter der Regie von Siegfried Karg überlegen der Titel geholt wurde. Seinerzeit gelang den Schülern auch im Spiel gegen Obervolkach mit 30:0 der höchste Sieg, den je eine Sommeracher Mannschaft herausschoss.

Auch die Jungendmannschaft machte schon bald von sich reden, namentlich seit Wilhelm Weidinger sie unter seine Fittiche nahm. Nachdem die Sommeracher Nachwuchskicker in Entscheidungsspiel gegen die punktgleichen Dauerrivalen aus Nordheim mit viel Pech den Titelgewinn. Im darauf folgenden Jahr ließen sich die Schützlinge von Wilhelm Weidinger aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und errangen unangefochten die Meisterschaft.

Die Arbeit von Wilhelm Weidinger setzte anschließend nicht minder erfolgreich Werner Kestler fort. 15 Jahre lang und mit wechselnden „Adjutanten“ prägte er die Sommeracher Nachwuchskicker. Sage und schreibe bis zu 48 Schüler hatte er in Spitzenzeiten zu betreuen. Kein Wunder, wenn bei solcher Fußballbegeisterung auch die Erfolge nicht ausblieben. Zwar reichte es nicht zum Titelgewinn in der Verbandsrunde, wo der ewige Konkurrent Nordheim mit schöner Regelmäßigkeit die Nase vorn hatte.

Siege bei zwei größeren Hallenturnieren waren jedoch ein schönes Trostpflaster, und eine späte Genugtuung brachten auch die zwei Titelgewinne, welche die aus der Schülertruppe von Werner Kestler hervorgegangene Jungendmannschaft später unter der Regie von Anton Wittstadt an ihre Fahne heftete.
Mit der Saison 1969/70 ging es in Sommerach mit dem Bußball wieder spürbar aufwärts. Untrennbar verbunden mit diesem Aufschwung ist der Name Manfred Karl. Nachdem er das Training übernommen hatte, konnte zunächst der drohende Abstieg in die C-Klasse vermieden werden. Im Jahr darauf kam die neu formierte und stark verjüngte Mannschaft bereits auf den sechsten Platz und erzielte dabei nach Meister Dürrfeld die meisten Tore.

Im Juli 1971 wurde auch in feierlicher Form die 25-Jahr-Feier des SV Sommerach begangen, wobei man sich natürlich auf die Wiedergründung im Jahr 1946 bezog. Mit dem Festvortrag wurde der neu gewählte Schriftführer Winfried Kraus betraut.

 

Das Auf und Ab geht weiter


Das Spieljahr 1973/74 brachte schließlich wieder einen sportlichen Höhepunkt. In einem imponierenden Siegeszug holte sich das begeisterungsfähige Team von Trainer Manfred Karl unangefochten mit fünf Punkten Vorsprung den Titel und sicherte Sommerach damit zum zweiten Mal den Aufstieg in die A-Klasse. Grundlage für diesen Triumph war die makellose Heimbilanz von 26:0 Punkten und 43:8 Toren. Alle 26 Meisterschaftsspiele bestritten seinerzeit Torhüter Gerhard Wolfahrt, der mit 24 Treffern erfolgreichste Torschütze Bernhard Kraus sowie Gerhard Schmitt. Zum Stamm der Meisterelf zählten außerdem Hans Baumann, Lothar Friedrich, Burkard Dinkel, Herbert Heinlein, der schon ein Jahr später durch einen tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommene Edmund Kleemann, Benedikt Then, Rüdiger Schuller, Philipp Scheckenbach, Julius Then, Werner Kestler und Erich Friedrich.

Trotz aller Begeisterung erwies sich freilich die junge Truppe nicht als stark genug, um in der rauen Luft der A-Klasse Haßgau bestehen zu können. Und da die Mannschaft zudem nicht gerade vom Glück verfolgt war, blieb es erneut bei einem nur einjährigen Gastspiel in der „Höhenluft“ der A-Klasse.

Doch es kam noch schlimmer, denn auch in der B-Klasse konnte sich die immer wieder umgekrempelte und durch Spielerabgänge geschwächte Mannschaft nicht behaupten. Auch Trainerwechsel halfen nicht aus der Misere, so dass mit dem Abstieg in die C-Klasse 1976 der absolute Tiefpunkt erreicht wurde.

Zwar gelang 1977/78 noch einmal der Aufstieg in die B-Klasse, doch die Freude darüber währte nicht lange, denn schon 1981/82 musste erneut und diesmal für lange Zeit der schmerzliche Gang in die niedrigste Spielklasse angetreten werden. Trotz eines positiven Torverhältnisses war damals der Klassenerhalt verfehlt worden, weil in Schwarzenau in einem dramatischen Entscheidungsspiel gegen Stadtschwarzach denkbar unglücklich verloren wurde. Seitdem dümpelt die Mannschaft zum Leidwesen von Abteilungsleiter Helmut Pfaff trotz der Verpflichtung immer wieder wechselnder und nicht gerade billiger Trainer in der C-Klasse herum, und auch die Tatsache, dass diese Liga 1998 in A-Klasse umgetauft wurde, ändert nichts an dem traurigen Umstand, dass es sich dabei um die niedrigste Spielklasse handelt.

Die besten Platzierungen in der seither ununterbrochenen Zugehörigkeit in der niedrigsten Spielklasse waren der dritte Rang in der Saison 1984/85 sowie der vierte Platz, der in den Verbandsrunden 1982/83 und 1997/98 jeweils erspielt wurde. Der akute Personalmangel, mit dem sich die Fußballer in den 90er Jahren herumschlugen, war sowohl am hohen Altersschnitt der Truppe abzulesen als auch an der Tatsache, dass keine Reservemannschaft mehr auf die Beine gebracht wurde.

Gerade die Akteure der 2. Mannschaft jedoch darf der Chronist bei einem solchen Rückblick nicht vergessen, denn bei ihnen kann man mit Fug und Recht von echten Idealisten sprechen, die aus Spaß an der sportlichen Betätigung und meist ohne Anerkennung durch die Öffentlichkeit dem runden Leder nachjagten. Für manchen unter ihnen wurde die 2. Mannschaft allerdings auch zum Sprungbrett für „höhere Aufgaben“. In der Reserverunde schlugen sich die Sommeracher Vertretungen schon seit den 60er Jahren regelmäßig sehr achtbar. 1967/68 zum Beispiel ließ die Sommeracher zweite Garnitur alle Mitbewerber hinter sich, und in den 70er Jahren gelangen sogar gleich mehrer Titelgewinne in der Reserverunde.

 

Spielermangel zwingt zur Spielgemeinschaft


Ein trauriges Kapitel wurde schließlich nach Abschluss der Saison 2001/02 aufgeschlagen. Bedingt durch den akuten Spielermangel im Aktivenbereich, der die Meldung einer eigenen Mannschaft vereitelte, entschieden sich die Verantwortlichen der Fußballabteilung dazu, mit den Akteuren den TSV Nordheim in Zukunft eine Spielgemeinschaft zu bilden. Den Dauerkonkurrenten vergangener Zeiten, mit dem man sich stets emotionsgeladene Kämpfe geliefert hatte, plagten nämlich ähnliche Sorgen. So endete dank dieses noch vor einigen Jahren absolut undenkbaren Schrittes eine lange Ära im Sommeracher Fußballsport auf ziemlich deprimierende Art und Weise.

Auch im Jungendbereich sind die Verantwortlichen angesichts des Nachwuchsmangels zuletzt ganz neue Wege gegangen. Seit einiger Zeit wird auch hier nämlich mit Nachbarvereinen zusammengearbeitet, so schon länger mit dem SV-DJK Schwarzenau oder mit der DJK Astheim, in jüngerer Zeit auch mit dem TSV Nordheim. Dabei wird die Betreuung der Jungkicker in den unterschiedlichen Altersgruppen auch jeweils in unterschiedliche Hände gelegt, um nicht einem einzelnen Jugendleiter zu viel Arbeit aufzubürden. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Arbeit für die Fußballabteilung die erhofften Früchte trägt. Immerhin sprangen danach einige Titelgewinne heraus. So wurde 1989/90 die C-Jugend ebenso Meister wie die E-Jugend in der Saison 1993/94 und die F1-Jugend in der Spielzeit 1999/2000. Hinzu kommen noch etliche zweite Plätze in diesem Zeitraum, ein Umstand, der belegt, dass eigentlich das fußballerische Potenzial vorhanden wäre, um in Zukunft auch in Sommerach im Aktivenbereich die niederen Regionen verlassen zu können. Allerdings müssten die Talente bei der Stange bleiben, doch gerade daran scheint es in jüngster Zeit zu hapern.

Ausgerechnet im Nachwuchsbereich gibt es freilich in Sommerach auch sehr positive Signale. So richtet die Abteilung schon seit mehreren Jahren im Frühsommer ein wahres Mammut-Turnier für Jugendfußballer aus, bei dem zeitweise weit über 100 Mannschaften und bis zu 1.200 Nachwuchskicker um die begehrten Trophäen kämpften und dabei von ungezählten Idealisten  aus der Fußballabteilung unter der bewährten Regie von Helmut Pfaff vorbildlich betreut wurden und noch werden. Insgesamt über 100 jugendliche Fußballer aus Sommerach und Nordheim werden zudem im Moment von zahlreichen Trainern und Betreuern intensiv gefördert. Auf solchen Zahlen lässt sich vielleicht in Zukunft doch aufbauen.

Ein absolutes Novum für die Fußballabteilung brachte das Jahr 1997. Erstmals schnürte nämlich auch das so genannte „schwache Geschlecht“ die Fußballschuhe. Seit September nahm eine Mädchenmannschaft (B-Juniorinnen) am Spielbetrieb teil. Allerdings entpuppte sich dieser Einbruch in die Männerdomäne schon bald als Eintagsfliege, denn bereit nach einem Jahr ging das zarte Pflänzchen Damenfußball wieder ein. Auf Grund der Altersstruktur der Interessentinnen reichte es in keiner Startklasse zu einem kompletten Team mehr, so dass sich die verbliebenen Spielerinnen anderen Vereinen in der Umgebung anschlossen.

 

Vorbildliche Sportgelände


Dass es mit dem Fußball in Sommerach so stagniert, liegt mit Sicherheit nicht an unzureichenden äußeren Bedingungen. Im Gegenteil: in Ortschaften vergleichbarer Größenordnung wird man kaum ähnlich optimale Voraussetzungen zur Ausübung des Sports mit dem runden Leder vorfinden. Vor allem seit der Erweiterung des Sportgeländes Anfang der 80er Jahre können die Ballsportarten in Sommerach auf vorbildliche Anlagen zurückgreifen.

Bereits am 12.8.1974 stimmte der Gemeinderat dem Antrag des Sportvereins auf Zuteilung eines größeren Sportgeländes zu. Nach Ablauf der Pachtperiode für die vorgesehenen Gemeindegrundstücke am 1.11.1975 sollte nach den Vorstellungen der Vereinführung zusätzlich zum bisherigen Sportplatz genügend Fläche zur Verfügung gestellt werden, damit ein weiters Fußball- und Faustballfeld darauf Platz hätten. Am 28.11.1977 übernahm dann die Gemeinde für den Sportverein eine Bürgschaft in Höhe von 75.000 DM zur Erstellung der erweiterten Sportplatzanlagen. Ferner wurde dem Verein auf einen entsprechenden Antrag hin ein Zuschuss von 5.000 DM zur Zwischenfinanzierung in Aussicht gestellt.

Der Abmarkung des fraglichen Geländes stimmte der Gemeinderat am 3.4.1979 zu. Diese war erforderlich, um eine Grundschuld eintragen lassen zu können, die wiederum für eine Darlehensaufnahme verlangt wurde. Allerdings musste der Verein die Vermessungskosten sowie die notarielle Beurkundung selbst finanzieren. Zudem wurde am 29.5.1979 die nach Meinung der Gemeindeväter etwas zu großzügig projektierte Neuanlage vom Gemeinderat leicht gestutzt. Auf der Strecke bleiben dabei die 100-Meter-Bahn, die Weitsprunggrube sowie die Kugelstoßanlage. Berücksichtigt wurden demzufolge „nur“ das Sportheim zwei Fußballfelder sowie je ein Faustball- und ein Korbballfeld. Auch mit weitern finanziellen Zusagen hielt sich diesmal die Gemeinde etwas zurück. Der Sportverein hatte sich erhofft, dass die Gemeinde die „Folgekosten“ für das Sportgelände übernehmen würde. Dieser Begriff schien freilich dem Ratsgremium etwas zu vage formuliert.

Insgesamt wurden dem Sportverein damit per Erbbaurecht auf 66 Jahre 2,2999 Hektar Fläche für das Sportgelände sowie 0,0697 Hektar für das Sportheim überlassen, ohne dass dafür ein Erbbauzins erhoben worden wäre.

Ausdrücklich wurde im Kommentar zum betreffenden Gemeinderatsbeschluss vom 20.8.1979 vermerkt, dass die kostenlose Überlassung des Geländes als ein Beitrag der Gemeinde zur jährlichen Sportförderung verstanden werden solle.

Überhaupt können sich die Verantwortlichen des Sportvereins nicht über mangelnde Unterstützung durch die Gemeinde beklagen. Wer in den Protokollbüchern des Gemeinderats blättert, findet nämlich immer wieder Hinweise auf freiwillige Zuwendungen, die für den Sportverein bewilligt wurden, sei es für die Förderung der Jugendarbeit, für außerordentliche Investitionen  oder diverse bauliche Maßnahmen. Allein im Jahr 2000 beispielsweise bewilligte der Gemeinderat dem SV-DJK Sommerach den Betrag von 7.500 DM als freiwilligen Zuschuss zu den Übungsleiterstunden.

 

Vom Stolz des Vereins zum Sorgenkind: das Sportheim


Diverse Umbesetzungen gab es in all diesen Jahren natürlich auch in der Vereinsführung. 1966 nahm Josef Pickel, der „Meister“, wie er allgemein nur gerufen wurde, die Geschicke des Vereins in die Hand. Ihm zur Seite standen Alfred Mäuser als „Vize“, der dieses Amt bis 1981 innehatte, Siegfried Pickel als Schriftführer und Friedrich Blaß als Kassier. Aus dem Fußballgeschehen nicht wegzudenken war lange Jahre auch „Charly“ Karl Naser, der als Platz- und Ballwart sowie als Linienrichter das „Mädchen für alles“ spielte.

Während 1971 mit Rupert Schlereth als Kassier und Winfried Kraus als Schriftführer eine Umbesetzung in der Vorstandschaft erfolgte, blieb Josef Pickel bis 1974 im Amt des 1. Vorsitzenden. In seine Amtszeit fiel ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Vereinsgeschichte, nämlich die Errichtung des Sportheims. Der Plan zu diesem Projekt reifte allerdings schon früher. Bereits im März 1957 stellte der Sportverein nämlich an die Gemeinde den Antrag auf Zuteilung eines Gemeinde-Grundstücks zum Bau einer „Ankleidehalle mit Theke, Buffet und Gaststätte“  neben dem Sportplatz. Der Gemeinderat genehmigte daraufhin in seiner Sitzung vom 1.4.1957 nur eine Ankleidehalle, nicht aber die Gaststätte.

Dieser eher negative Bescheid nahm den Verantwortlichen wohl zunächst etwas den Wind aus den Segeln, denn erst im August 1962 wurde der zweite Anlauf unternommen. Dem mündlichen Antrag des seinerzeitigen Vereinsvorsitzenden Adam Klühr, dem Sportverein einen Teil der Wiese um das Fährhaus für den Bau einer „Umkleidehalle“ zur Verfügung zu stellen wurde in der Sitzung vom 20.8.1972 stattgegeben.

Danach dauerte es noch einmal zwei Jahre, ehe endlich Nägel mit Köpfen gemacht wurden. Mit dem einstimmigen Beschluss überließ der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 9.8.1964 dem Sportverein Sommerach eine Teilfläche von 10.000 Quadratmetern (einschließlich Sportplatz) aus dem Gemeindegrundstück Pl.Nr. 2343 in Erbbaurecht auf die Dauer von 99 Jahren. Die Gemeinde verzichtete in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf die Entrichtung eines Pachtpreises.

Ging es bei den früheren Anträgen noch jeweils um die Errichtung einer Ankleide- bzw. Umkleidehalle für die Fußballer, so war jetzt erstmals von einem „Sportheim“ die Rede. Unter der Federführung des neuen Vereinsvorsitzenden Josef Pickel fiel 1968 endlich der Startschuss für das Projekt. Ermöglicht wurde dies vor allem durch die tatkräftige Unterstützung des seinerzeitigen 1. Bürgermeisters Johann Streng, der dafür bei allen möglichen Ämtern und Behörden vorstellig wurde. Im Juli 1968 erfolgte der erste Spatenstich und bereits am 12. Oktober 1968 konnte das Richtfest gefeiert werden. Am 7. September 1969 wurde das Sportheim schließlich feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.

Auch beim Bau selbst hatte die Gemeinde dem Sportverein immer wieder helfend unter die Arme gegriffen. So wurde schon im November 1966 aus dem Gemeindewald das Holz für den Neubau kostenlos zur Verfügung gestellt. Nur für das Schlagen und den Transport musste der Verein selbst sorgen. Im Dezember 1966 sicherte der Gemeinderat dem SV Sommerach die Gesamtsumme von 15.000 DM zur Finanzierung des Sportheims zu, wobei der Löwenanteil dieses Betrags mit Sachwerten wie Sand, Kies und Bauholz gegen verrechnet wurde. Im Juni 1969 schließlich übernahm die Gemeinde die kosten der Rohre für die Wasserleitung sowie die Straßenbeleuchtung zum Sportheim.

Rühmlich hervorzuheben ist aber auch der Einsatz zahlreichter Mitglieder, die in Tausenden von freiwilligen Arbeitsstunden dem Verein hohe Kosten sparten. Allen voran zu nennen sind hier Adolf Karl mit 760 Stunden, Wilhelm Weidinger mit 521, 1. Vorsitzender Josef Pickel mit 500, Reinhard Karl mit 484 und Rolf Zobel mit 360 Stunden.
Erhebliche Probleme gab es bereits in den ersten Jahren nach der Fertigstellung des Sportheims. Diese rührten vor allem daher, dass der Neubau im Hochwassergebiet lag, so dass deshalb das Kreisbauamt namentlich wegen des Öltanklagers und der sanitären Anlagen nachträglich weit reichende Auflagen erließ. Aber auch in dieser Sache ließ die Gemeinde den Sportverein nicht im Regen stehen, sondern erwirkte bei den maßgeblichen Stellen praktikable Kompromisslösungen.

Am 10.3.1972 beschlossen die Gemeindeväter darüber hinaus einstimmig, die Bürgschaft für das vom Sportverein aufgenommene Darlehen in Höhe von 35.000 DM zu übernehmen. Angesichts der geschilderten massiven Hilfestellungen seitens der Kommune muss es nicht verwundern, dass sich der Gemeinderat im Gegenzug ein Mitspracherecht bei der Verpachtung der Sportheim-Gaststätte vorbehielt.

Bei der Auswahl der Pächter des neuen Sportheims hat der Verein in den ersten Jahren weitestgehend eine glückliche Hand bewiesen. Vor allem die aus Sommerach selbst stammenden Pächter Reinhard Karl, Rudi Kaschak und Franz Dinkel sorgten schon bald dafür, dass die Gaststätte von der Bevölkerung, von den Campern und auch von auswärtigen Gästen sehr gut angenommen wurde.

Dieser Zustand hat sich freilich in den letzten Jahren entscheidend zum Schlechteren gewandelt. Zunächst scheiterte trotz recht ermutigender Anfänge das Experiment, durch einen vereinsinternen Schichtdienst in wechselnder Besetzung den Gaststättenbetrieb aufrecht zu erhalten, weil es letztlich an der erforderlichen Zahl von Idealisten fehlte. Die Verpachtung an auswärtige und zuletzt sogar ausländische Gastwirte erschien danach ein möglicher Ausweg aus dem Dilemma zu sein, doch die anfängliche Akzeptanz entpuppte sich rasch als Strohfeuer, so dass die zuletzt verpflichteten griechischen Pächter den Betreib nur noch auf minimaler „Sparflamme“ fortführten, ehe sie ganz das Handtuch warfen. Ende 2002 konnte dann doch wieder ein neuer Pächter gefunden werden, der freilich nach wie vor einen schweren Stand hatte, zumal sich auch die innerörtliche Konkurrenz enorm vermehrt hatte. Nach nur einem Jahr resignierte auch er. Anfang 2004 wurde erneut ein Grieche als Pächter gewonnnen, aber auch dieser hatte nicht den langen Atem, der für diesen gastronomischen „Schleudersitz“ erforderlich gewesen wäre. Seitdem betreut der Verein sein Sportheim wieder in eigener Regie.

Da sich zudem bauliche Mängel – namentlich die mangelhafte Isolierung – als immer gravierender herausstellten, hat sich das Sportheim inzwischen zum absoluten Sorgenkind des Vereins entwickelt. Zwar wurden die sanitären Anlagen Durch eine von der Fußballabteilung initiierte und federführend realisierte Aktion generalsaniert, doch bald schon brütete die Vereinsführung über einem umfassenden neuen Sportheimkonzept, das auf einen Teilabriss mit einem folgenden Neubau hinauslaufen sollte. So jedenfalls favorisierte es die Generalversammlung vom April 2001. Vorgesehen waren demnach „eine Küche mit einem Lager, ein kleiner Nebenraum, ein Gastraum mit ca. 50 Quadratmetern Fläche, ein Multifunktionssaal – eventuell mit Bühne – sowie der Bau einer kleinen Terrasse an der Hinterseite des Sportheims. Die Umbaukosten wurden auf stattliche 475.000 DM veranschlagt. Anfang 2003 mussten die Umbaupläne freilich vorerst auf Eis gelegt werden, weil die erhofften Zuschüsse bei weitem nicht in dem Maße zu holen waren, wie sie eigentlich erhofft und auch eingeplant waren.

 

Viele Idealisten


Im Juni 1974 trat Josef Pickel aus Altersgründen vom Amt des 1. Vorsitzenden zurück. In Anerkennung seiner Verdienste um den Verein wurde er damals zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er war damit der Erste, dem diese Ehre zuteil wurde. Bis zu seinem Tod am 18.1.1987 hatte er damit auch einen Sitz im Vorstandsgremium inne.
Seine Nachfolge trat Peter Hillenbrand an, der acht Jahre dieses Amt bekleidete, ehe er 1982 von Wolfgang Pohl abgelöst wurde. Dieser engagierte sich nicht nur in dieser Position, sondern übernahm zusätzlich noch das Amt des stellvertretenden DJK-Diözesanverbands-Vorsitzenden. Nach seinem Ausscheiden als Vorsitzender des SV-DJK Sommerach stand Wolfgang Pohl von 1990 bis 1996 sogar an der Spitze des DJK-Diözesanverbands. Selbst als er schon schwer von seiner Krankheit gezeichnet war, trat er in seinem Engagement nicht kürzer. Erst unmittelbar vor seinem Tod am 16. Oktober 1996 ließ er sich von dem Amt und der Arbeit, die er gleichsam „zu seinem Lebenswerk gemacht“ hatte, entbinden.

Als Nachfolger von Wolfgang Pohl an der Spitze des SV-DJK Sommerach wurde 1989 Norbert Molitor gewählt. Trotz der damit verknüpften Doppelbelastung – er fingierte ja zusätzlich bereits seit 1965 als 1. Vorsitzender des Musikvereins – hielt er zehn lange Jahre die an der Spitze des Sportvereins, ehe er 1999 nicht mehr kandidierte. Für sein beispielhaftes Engagement wurde er 2005 zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.

Nachdem sich bei der Generalversammlung 1999 kein Nachfolger finden ließ, musste der Stellvertreter Dr. Bernd Mäuser mehrere Monate den Verein kommissarisch leiten, ehe sich am 30. März 2000 Jörg Steffen endlich ein neuer Idealist bereit erklärte, den verwaisten Vorstandssitz einzunehmen. Bereit ein Jahr später wurde er wieder gewählt. Auch im Mai 2003 und im April 2005 wurde er in seinem Amt bestätigt.

Die Position des 2. Vorsitzenden bekleideten von 1981 bis 2000 sechs verschiedene Personen, nämlich Ernst Friedrich (1981 – 1987), Reinhard Pfister (1987 – 1989), Peter Hillenbrand (1989 – 1993), Christian Bauer (1993 – 1995), Michael Karg (1995 – 1999) und Dr. Bernd Mäuser (1999 – 2003). 1987 wurde zur  Entlastung des Führungsduos per Satzung die Funktion eines 3. Vorsitzenden eingerichtet. Alfred Mäuser, zuvor schon langjähriger 2. Vorsitzender, füllte diese Position bis 1991 aus. Vier Jahre blieb der Posten anschließend unbesetzt, ehe sich 1995 Dr. Gerd Kunath dafür gewinnen ließ. Ihn löste 1997 für zwei Jahre Dr. Bernd Mäuser ab, der 1999 wie erwähnt in das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden aufrückte. Nach mehrmonatiger Vakanz wurde schließlich am 30. März 2001 mit Andrea Finster aus der Gymnastikabteilung eine neue 3. Vorsitzende gefunden, die im April 2001 in diesem Amt bestätigt wurde.

Bei der Neuwahl im Mai 2003 wurden Reinhold Drescher und Andrea Finster von der Generalversammlung als gleichberechtigte Stellvertretende Vorsitzende eingesetzt und zwei Jahre später wieder gewählt. Das Amt des 3. Vorsitzenden wurde gleichzeitig abgeschafft.

Weniger Fluktuation gab es beim Amt des Schriftführers. Nachdem 1975 Winfried Kraus berufsbedingt diese Funktion niederlegen musste, folgten ihm Hubert Jakob /1975 – 1977), Roswitha Naser (1977 – 1981) und Wolfgang Pohl (1981 – 1982) in dieser Funktion. 1982 übernahm Karl-Heinz Kohl dieses Amt, das er seitdem ohne Unterbrechung mit viel Idealismus und Sachverstand ausfüllte. Erst 2007 ließ er sich in dieser Position von Karl-Heinz Karg ersetzen.

Als Kassier löste Günther Schäffer 1977 Rupert Schlereth ab und behielt dieses Amt bis 1982. Nach einem einjährigen Intermezzo durch den auf vielen Posten bewährten Peter Hillenbrand wurde 1983 Norbert Kleinhans in diese Funktion gewählt. Nach sechs Jahren folgte 1989 erneut Günther Schäffer, ehe zwei Jahre später (1991) mit Wolfgang Engert ein neuer Amtsinhaber gefunden wurde. Acht Jahre verwaltete dieser die Finanzen des Vereins. Als er 1999 den Posten niederlegte, fand sich mit Wilma Priester nahtlos eine kompetente Nachfolgerin, die seitdem dreimal wiedergewählt wurde. Seit 2007 bekleidet Anita Wirsching diesen Posten.

Die Nachwuchsarbeit beim Sportverein war lange Jahre untrennbar mit dem Namen Werner Kestler verknüpft. Erst 1980 wurde freilich offiziell das Amt des Jugendleiters mit Sitz in der Vorstandschaft installiert. Selbstverständlich wurde Werner Kestler mit dieser Position betraut. Sein weibliches Pendant war Marga Strobel, die zuvor sogar schon einmal das Amt der Kreisjugendleiterin übernommen hatte. Beide füllten die neu geschaffene Funktion danach vier Jahre vorbildlich aus. Dabei bewiesen sei ebenso viel Idealismus wie Phantasie, um die Jüngsten des Vereins bei der Stange zu halten.

Von 1983 bis 1993 fungierten dann Helmut Pfaff und Birgit Karg für zehn Jahre nicht minder engagiert als Vereinsjugendleiter bzw. –leiterin. Während sich nach deren gemeinsamem Rücktritt Werner Kestler noch einmal für zwei Jahre für das Amt des Jugendleiters breitschlagen ließ, fand sich für den weiblichen Nachwuchs keine Nachfolgerin mehr.

Seit 1995 blieben dann sogar beide Positionen in der Vorstandschaft unbesetzt. Im Teamwork versucht eine Handvoll Ideallisten seitdem, die bewährten Veranstaltungen wie Feriencamps, Discos, Fahrradtouren, Spielfeste oder sonstige Attraktionen organisatorisch zu bewältigen und damit den Sportverein auch weiterhin für die junge Generation attraktiv zu erhalten. Nach wie vor zeichnet sich hierbei vor allem Helmut Pfaff aus. Im Oktober 2003 wurde dieser verdientermaßen von der Jury der Bayerischen Sportjugend (bsj) des Kreises Kitzingen im Rahmen einer Jugend-Sportgala in Volkach für seinen mehr als 20 Jahre währenden vorbildlichen Einsatz in der Vereinsjugendarbeit mit dem „Innovationspreis für Jungendmanager“ ausgezeichnet, der immerhin mit einem Hotelgutschein im Wert von 600 Euro verbunden war.

 

Vereinszeitung


Eine feste Einrichtung war für längere Zeit auch die Vereinszeitung, die allen Mitgliedern kostenlos zugestellt wurde. Den Anfang bzw. Vorläufer bildete in der Amtszeit des Vorsitzenden Wolfgang Pohl eine Broschüre, in der anlässlich der Generalversammlung die Jahresberichte von Schriftführer, Kassier und von den einzelnen Abteilungen schriftlich vorgelegt wurden. 1989 folgte die erste Ausgabe eine „richtigen“ Vereinszeitung, zu der sich die Vereinsführung gegenüber den an der Sportplatz-Bandenwerbung beteiligten Firmen verpflichtet hatte, um diesen dort per Anzeigen einen weiteren Werbeplatz einzuräumen. Die Hauplast bei der Erstellung dieser zunächst als „Mitteilungen des SV-DJK Sommerach 1928 e.V.“ firmierenden Vereinpostille lag auf den Schultern von drei Personen, nämlich von Winfried Kraus, der die redaktionellen Beiträge zu organisieren (und sehr oft auch zu verfassen) hatte, von Peter Hillenbrand, der bis zu 12. Auflage im März 1993 für die Anzeigen zuständig war, und von Werner Kestler, der für Layout, Satz und Druck verantwortlich zeichnete. Seit der 6. Auflage vom Dezember 1990 war auch Arno Nüßlein an der redaktionellen Arbeit beteiligt.

Ab der fünften Auflage, die im August 1990 erschien, erhielt die Vereinszeitung den seitdem beibehaltenen Namen „SV-DJK-Kurier“. Mit der 13. Auflage vom August 1993, bei deren Erstellung Helmut Pfaff erstmals maßgeblich mitwirkte, endete die Verantwortlichkeit des seitherigen Redaktionsteams. Danach wurde der SV-DJK-Kurier durch die Firma Copy-Treff con Claudia Pfaff in professioneller Manier herausgegeben, wobei Helmut Pfaff für die Anzeigen zuständig war und die Schriftführer der einzelnen Abteilungen die redaktionellen Beiträge beisteuerten. Dieses System funktionierte lange Zeit reibungslos, wobei allerdings nicht alle Abteilungen in gleicher Weise diese Chance der Darstellung ihrer Arbeit bzw. ihrer sportlichen Erfolge nutzten. Im Dezember 2002 erschien bereits die 47. Ausgabe der Vereinzeitung. Danach allerdings wurde das Erscheinen recht überraschend eingestellt. Dem Vernehmen nach waren es Kostengründe, die zu diesem bedauerlichen Schritt führten.

 

Vom Fußballverein SV zum Breitensportverein SV-DJK


Die acht Jahre von 1974 bis 1982, in denen Peter Hillenbrand an der Spitze des Vereins stand, brachten den tiefgreifendsten Strukturwandel in der Vereinsgeschichte, denn nach und nach wurde aus dem vormaligen Fußballverein ein auf den Breitensport ausgerichteter Sportverein mit bis zu acht verschiedenen Abteilungen auf dem Zenit dieser Entwicklung. Seitdem hat sich auch das Vorstandsgremium um die jeweiligen Abteilungsleiter vermehrt, die laus Satzungsänderung nunmehr Sitz und Stimme in der Vereinsführung haben.

Ein weiterer richtungsweisender Schritt wurde ebenfalls in den 70er Jahren unter der Leitung von Peter Hillenbrand vollzogen. Man besann sich nämlich auf die Tradition der „Gründerzeit“ und schloss sich 1977 nachträglich wieder dem DJK-Verband an. Seitdem wurde aus dem SV der SV-DJK Sommerach. Wie rasch sich der Verein in diesem Verband integrieren konnte, war spätestens im Juli 1982 zu beobachten, als unter Federführung des SV-DJK Sommerach hier ein DJK-Wochenende veranstaltet wurde, zu dem sich nicht nur die DJK-Verantwortlichen des Kreises und der Diözese, sondern sogar der stellvertretende DJK-Bundesvorsitzende Willy Schulze aus Münster/Westfalen ein Stelldichein gaben. Das Motto der zweitägigen Veranstaltung, die mit Diskussionsrunden, Referaten und einem festlichen Gottesdienst ihre Höhepunkte erlebte, lautete „DJK – ein Programm, nicht nur ein Name“. Dabei wurde vor allem hervorgehoben, dass ein DJK-Verein seine Aufgaben nicht nur auf dem sportlichen Sektor, sondern auch in gemeinschaftsfördernden Unternehmungen ansiedeln muss.

Dieses Ideal wird von den Verantwortlichen in der Nachwuchsarbeit seit langem in vorbildlicher Weise umgesetzt, denn alljährlich wird den Schülern und Heranwachsenden gerade im außersportlichen Bereich ein attraktives Programm erschlossen. Ausflüge, Fahrradtouren, Zeltlager, Ferienfreizeiten, Faschingsveranstaltungen, Nikolausfeiern, Jugenddiscos und vieles mehr wurden und werden vom Vereinsnachwuchs stets dankbar angenommen.

 

Außersportliches Engagement


Ein weiterer Aktivposten in diesem Zusammenhang ist zweifelsohne auch die Theatergruppe, die sich 1981 in den Reihen des SV-DJK und unter dessen Schirmherrschaft zusammenfand. Vor allem der seinerzeitige Vorsitzende Peter Hillenbrand hatte sich hierfür stark gemacht. Seitdem studiert die ebenso kreative wie engagierte Laienspielgruppe nahezu jedes Jahr mit großer Hingabe volkstümliche Stücke ein. Den Aufführungen, die zumeist um die Weihnachtszeit herum dargeboten werden, war bislang stets ein großer Publikumserfolg sicher. Für die Darsteller bedeutet dies immer von neuem einen Ansporn, die wieder belebte Tradition fortzusetzen. Mit Michael Stöcklein als Regisseur, der unbestrittenen Seele der Theatergruppe, fand sich zudem ein „Motor“, der die Akteure bei der Stange und damit das Unternehmen Theater in Schwung hält. Im März 2001 beging die Theatergruppe ihr 20jähriges Bestehen und führte zu diesem Anlass wieder drei Einakter auf. In den ersten 20 Jahren seit ihrer Gründung haben die beteiligten 38 Frauen und Männer insgesamt mit 24 Theaterstücken ihr schauspielerisches Können unter Beweis gestellt. Der Erfolg der zuletzt aufgeführten Stücke ermutigte alle Beteiligten, auch in Zukunft die Einwohnerschaft mit ihren Darbietungen zu erfreuen.

Seit 1978 hat sich der SV-DJK Sommerach auch des Faschings angenommen. Ein „Vergnügungs-Ausschuss“ konstituierte sich, in dem die organisatorischen Weichen für Faschings- und Maskenbälle, für den Kinderfasching sowie vor allem für die Bunten Abende gestellt wurden. Alljährlich hat man seitdem, abgesehen von ganz weinigen „schöpferischen Pausen“ (unter anderem 1992, als wegen des Golfkriegs der Fasching abgeblasen wurde), ein ebenso originelles Wie abwechslungsreiches Programm mit Büttenreden, Gesangs- und Tanznummern sowie Sketchen auf die Beine gestellt, in dem Mitglieder aus allen Abteilungen des Vereins das Dorfgeschehen humoristisch aufarbeiteten. Diesen Bunten Abenden war ein so durchschlagender Erfolg bescheiden, dass bis zu vier Vorstellungen angeboten werden mussten, um allen Kartennachfragen gerecht zu werden. Was die Sommmeracher Veranstaltung von vergleichbaren Aktivitäten andernorts stets abhob, ist die bemerkenswerte Tatsache, dass in der Bütt und auf der Bühne ausschließlich „Eigengewächse“ zum Zug kamen. Bis 1994 fungierte dabei Norbert Molitor als Conferencier, der geschickt durch das manchmal fünf Stunden dauernde Programm führte. Seit 1995 hat Gaby Zobel nicht minder versiert diesen Part übernommen. 2007 wurde sei in der Rolle von Klaus Walter abgelöst.

Fast zwangsläufig ging mit der geänderten Vereinspolitik, d. h. der Entwicklung vom Fußballverein zum breitensportorientierten Verein mit unterschiedlichen Abteilungen, auch eine geradezu explosionsartige Steigerung der Mitgliedszahlen einher. So zählte der Verein beim „Regierungsantritt“ von Peter Hillenbrand 233 Mitglieder. Nur acht Jahre später, als Wolfgang Pohl das Amt übernahm, hatte sich diese Zahl bei nunmehr 663 Mitgliedern nahezu verdreifacht. Doch damit war noch nicht das Ende der „Fahnensange“ erreicht. Erst die 771 Mitglieder, die 1990 bei der Generalversammlung vermeldet werden konnten, bedeuteten den absoluten Zenit. Nach einigen Jahren der Stagnation ist die Entwicklung nunmehr leicht rückläufig. 

Die zuletzt vorgelegten Zahlen belegen 673 Mitglieder. Ein erfreuliches Bild vermittelt dabei die Alterstruktur des Vereins, denn 228 zu besagtem Zeitpunkt angeschlossene Kinder und Jugendliche zeigen, dass der Sportverein nach wie vor einen wichtigen Beitrag dabei leistet, die junge Generation zu sinnvoller Freizeitgestaltung anzuleiten.

 

Erfolgreiche Arbeit in bis zu acht Abteilungen


Der erste Schritt weg vom reinen Fußballverein Sommerach wurde allerdings noch vor der Ära Hillenbrand schon unter dem Vorsitzenden Josef Pickel getan. Bereits 1968 wurde nämlich auf Initiative von Hauptlehrer Josef Schuller und Adam Klühr als echte „Pioniertat“ eine Korbball-Jugendmannschaft aus der Taufe gehoben, die gleich nach ihrer Gründung mit schönen Erfolgen aufwartete. So glückte schon in der ersten Winterrunde der Aufstieg in die B-Klasse.

1971, also nur drei Jahre später, formierte sich als dritte Abteilung die Sparte Faustball. Der einmal eingeschlagene Weg wurde dann in den folgenden Jahren konsequent weiter beschritten. 1974 entstand eine Gymnastikabteilung, 1975 konstituierten sich die Wanderer, 1977 kamen die Schützen dazu und 1979 schließlich vervollständigten die Abteilungen Tischtennis und Tennis das breite Angebot für sportliche Betätigung unter dem Dach des Sommeracher Sportvereins.

Gegenwärtig beherbergt der SV-DJK Sommerach allerdings nur noch sechs Abteilungen. Bereits 19990 warfen die Faustballer mangels Nachfrage das Handtuch, nachdem sie eigentlich nie das Image einer Randsportart abstreifen konnten. Nur echten Idealisten wie Bernhard Blaß, der als Trainer das kleine Häuflein der Aufrechten über Jahre zusammen hielt, war es zu danken, dass die Abteilung immerhin 19 Jahre existierte, in denen freilich spektakuläre sportliche Erfolge ausblieben. Als am Ende nur noch eine Handvoll Aktive Interesse am Faustballsport bekundeten, zog der letzte Abteilungsleiter Günther Schäffer resigniert die Konsequenzen und meldete die Abteilung ab.

Im November 1996 wurde auch die Wanderabteilung aufgelöst, nachdem der Boom der IVV-Volkswandertage längst abgeklungen war und auch die Schar der Idealisten, die Sonntag für Sonntag keine Kosten scheuten und auf auswärtigen Wandertagen für die eigene Veranstaltung warben, mehr und mehr geschrumpft war. Insgesamt 22mal, zuletzt am 31. März 1996, war Sommerach zuvor das Ziel der organisierten Wanderer aus nah und fern gewesen, die immer wieder gerne Feld, Wald und Weinberge an der Weininsel auf jährlich geänderter Route auf Schusters Rappen kennenlernten und sich nach Durchlaufen diverser Kontrollstellen am Ende die begehrte IVV-Plakette anheften durften. Dass neben der Geselligkeit auch echte Gastfreundschaft erlebt werden konnte, dafür garantierte alljährlich ein Heer von freiwilligen Helfern aus allen Abteilungen, die an den Stationen an der Strecke und im Zielraum für einen reibungslosen Ablauf und für die erforderliche Bewirtung der Gäste Sorge trugen. Auch die örtliche Freiwillige Feuerwehr stellte jedes Jahr eine vielköpfige Truppe zur Gewährleistung der Sicherheit für die zahllosen Besucher ab.

Es würde zu weit führen, die sportlichen Erfolge aller einzelnen Sparten im Detail aufzulisten. Unbestritten ist, dass durch die Öffnung für andere Sportarten die Attraktivität des Vereins enorm wuchs, ein Umstand, der sich – wie erwähnt – in den geradezu explodierenden Mitgliederzahlen manifestierte.